25.04.2014 Timo Bernhard startet am 03. Mai 2014 in Spa/Belgien
2. Rennen der WEC für Timo Bernhard im Porsche 919 Hybrid in Spa/Belgien: Das Sechsstundenrennen in Spa am 3. Mai ist erst der zweite Einsatz für das junge Porsche Team mit dem hochkomplexen Porsche 919 Hybrid, aber schon der letzte Start vor dem Saisonhöhepunkt in Le Mans am 14./15. Juni. Die anspruchsvolle Rennstrecke von Spa-Francorchamps in den belgischen Ardennen hat durchaus Gemeinsamkeiten mit dem Circuit de 24 Heures in Le Mans: Mit 7,004 Kilometern ist eine Runde relativ lang und die Volllastpassagen sind beträchtlich. Die Höhenunterschiede allerdings sind deutlich größer als in Le Mans, lange Bergaufpassagen verlangen den effizienten Hybridantrieben alles ab, die Senke Eau Rouge flößt jedem Rennfahrer Ehrfurcht ein. Nach der schnellen Passage durch Blanchimont werden die Piloten beim Anbremsen der Schikane brutal in die Gurte gepresst. Über das Wetter zu reden, ist in Spa meist ein ernstes Thema.
In Spa darf der Porsche 919 Hybrid gemäß dem neuen
Reglement der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC in Spa pro Runde 4,78
Megajoule (MJ) elektrische Energie im Hybridsystem erzeugen
(rekuperieren), speichern und damit den Elektromotor an der Vorderachse
antreiben. 4,78 MJ entsprechen einem Wert von rund 1,33 Kilowattstunden
(kWh), einer Einheit mit der auch der Stromverbrauch in jedem Haushalt
gemessen wird. Geht man bei sechs Stunden Renndauer von rund 170
gefahrenen Runden aus, entspricht dies 226,1 kWh elektrischer Energie.
Damit erzeugt das äußerst leistungsfähige Hybridsystem des Porsche 919
während des nur sechs Stunden langen Rennens kaum weniger elektrische
Energie als der durchschnittliche Musterhaushalt in Deutschland in einem
ganzen Sommermonat verbraucht. Dies zeigt, welch großes Potenzial in
dieser neuen Technologie für zukünftige Serienfahrzeuge mit
Hybridantrieb steckt.
Das Sechsstundenrennen wird am Samstag,
den 3. Mai, um 14.30 Uhr (MESZ) gestartet und endet planmäßig um 20.30
Uhr. Der TV-Sender Eurosport überträgt die letzten beiden Stunden live
und liefert Highlights des bisherigen Renngeschehens.
Beim
WM-Auftakt in Silverstone hatte das Trio des Porsche 919 Hybrid mit der
Startnummer 20, Timo Bernhard (Bruchmühlbach-Miesau), Brendon Hartley
(Neuseeland) und Mark Webber (Australien), Rang drei geholt.
Timo Bernhard (#20): „Spa
wird schön. Die Rennstrecke ist großartig, eine Fahrerstrecke mit
langer Sportwagentradition. Ich erwarte dort viele Fans. Nicht nur aus
Belgien, auch für viele Deutsche, Engländer, Franzosen und Niederländer
ist Spa gut erreichbar. Bis zu meinem Zuhause sind es nur rund 200
Kilometer, deshalb wird auch Familie vor Ort sein. Der Podestplatz in
Silverstone hat uns noch mal Rückenwind gegeben, um weiter dazuzulernen.
Und er hat uns die ersten WM-Punkte gebracht. Ich bin seit Jahren nicht
mehr um Punkte gefahren. Selbst 2011 gab es in der Vorläuferserie nur
Herstellerpunkte aber keine Fahrerwertung.“
WM-Statistik nach 1 von 8 Läufen:
#20 Timo Bernhard/Brendon Hartley/Mark Webber
WM-Punkte: 15
WM-Rang: 3
Qualifying Silverstone: 6.
Rennen Silverstone: Platz 3
Porsche Team
WM-Punkte: 15
WM-Rang: 2
Der
919 Hybrid ist der technologisch anspruchsvollste Rennwagen, den
Porsche je gebaut hat. Mit zwei unterschiedlichen
Energie-Rekuperationssystemen dient er als rollendes Entwicklungslabor
für zukünftige Serienmodelle der Sportwagenmarke. Zu den Besonderheiten
des auf höchste Performance und Effizienz getrimmten
Leichtbau-Prototypen (870 Kilogramm Leergewicht) zählt neben der
Rückgewinnung kinetischer Energie (MGU-K) während der Bremsphasen
insbesondere die Rekuperation thermischer Abgasenergie (MGU-H). Diese
erfolgt unter Last, also bei Beschleunigung. Mit der Kombination beider
Systeme betritt Porsche Neuland – ein Alleinstellungsmerkmal auch
innerhalb des LMP1-Starterfeldes. Ruft der Fahrer die in
flüssigkeitsgekühlten Lithium-Ionen-Batterien gespeicherte elektrische
Energie wieder ab, treibt ein Elektromotor mit mehr als 250 PS Leistung
die Vorderachse an. Er ergänzt den 2,0 Liter großen, über 500 PS starken
Downsizing-V4-Motor mit Turboaufladung und Benzindirekteinspritzung.
Auf diese Weise verfügt der Porsche 919 Hybrid temporär über
Allradantrieb.