29.03.2014 Erfolgreiche Testfahrten für Timo Bernhard im Porsche 919 Hybrid
Das Porsche Team erlebte zwei intensive Testtage mit den neu
entwickelten 919 Hybrid Le-Mans-Prototypen beim Prolog zur FIA
Sportwagen-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Paul Ricard. Erstmals
traf das Porsche Team dabei auf die Mitbewerber in der WEC und machte
Bekanntschaft mit den Geschwindigkeitsunterschieden in den
Fahrzeugklassen. Auf dem 5,791 Kilometer langen Kurs in Südfrankreich
betrug die Differenz in den Rundenzeiten zwischen dem insgesamt
schnellsten Prototypen (1.41,289 Minuten, Porsche 919 Hybrid, Brendon
Hartley) und dem langsamsten GT-Fahrzeug rund 20 Sekunden. Erst am
Anfang der zurückliegenden Woche hatte das Team bei drei privaten
Testtagen auf derselben Strecke zum ersten Mal überhaupt beide Fahrzeuge
gleichzeitig eingesetzt.
Die beiden Fahrer-Trios Romain
Dumas/Neel Jani/Marc Lieb (Startnummer 14) und Timo Bernhard/Brendon
Hartley/Mark Webber (Startnummer 20) legten Freitag und Samstag
insgesamt 614 Runden (3556 Kilometer) zurück. Sie trainierten unzählige
Fahrerwechsel und arbeiteten mit den Ingenieuren des Porsche Teams
weiter an der Fahrzeugabstimmung.
Teamchef Andreas Seidl: „Wir
haben bei dem seitens der WEC-Organisation hervorragend vorbereiteten
Prolog unser geplantes Programm abarbeiten können. Nachdem wir uns beim
privaten Test auf lange Distanzen konzentriert hatten und zwei
Sechs-Stunden-Rennen simulieren konnten, haben wir jetzt auch unsere
Qualifying-Performance getestet. Wir machen in allen Bereichen gute
Fortschritte – Teamarbeit, Leistung und Standfestigkeit. Aber wir wissen
auch, dass wir den Erfahrungsvorsprung der Konkurrenz nicht so schnell
aufholen können, und bis zum Saisonauftakt in Silverstone am 20. April
haben wir noch einige Hausaufgaben zu erledigen.“
Abseits des
Geschehens auf der Strecke wurde in Paul Ricard ein weiterer wichtiger
Punkt geklärt: Der Porsche 919 Hybrid ist nun für die so genannte
6-Megajoule-Klasse homologiert. Diese Einstufung definiert, wie viel
gespeicherte elektrische Energie pro Runde abgerufen und genutzt werden
darf. Gleichzeitig bestimmt die Megajoule-Klasse, welche Kraftstoffmenge
pro Runde verbraucht werden darf.
Alexander Hitzinger,
Technischer Direktor LMP1: „Die Entscheidungsfindung für eine
Megajoule-Klasse ist eine komplexe Kalkulation. Vereinfacht ausgedrückt
kann man sagen: Wir haben unsere Energierückgewinnungssysteme so groß
und so schwer gemacht, wie es das Fahrzeugkonzept insgesamt erlaubt. Mit
der damit rekuperierbaren Energiemenge sind wir in der
6-Megajoule-Klasse richtig.“
Sowohl Matthias Müller,
Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, als auch Wolfgang Hatz, Vorstand
Forschung und Entwicklung, informierten sich vor Ort bei Fritz Enzinger,
Leiter LMP1, über den Stand des Projekts.
Timo Bernhard (Nr. 20): „Für mich war
das der wichtigste Test überhaupt. Natürlich ist die Entwicklung seit
dem Rollout im Juni 2013 riesig. Aber noch viel wichtiger ist in meinen
Augen, wie wir hier zusammengewachsen sind, wie sich echter Teamgeist
entwickelt. Außerdem ist es – zumindest anhand der Testergebnisse – eine
gute Nachricht für die Fans, dass die drei LMP1-Werkswagen so dicht
beisammen liegen.”